O zaubergrüne Waldeseinsamkeit,
Wo alte, dunkle Fichten stehn und träumen,
Wo klare Bächlein über Kiesel schäumen
In tief geheimer Abgeschiedenheit.
Nur Herdenglockenlaut von Zeit zu Zeit,
Und leises Säuseln oben in den Bäumen,
Dann wieder Schweigen wie in Tempelräumen,
O zaubergrüne Waldeseinsamkeit! – (Hermann Allmers)

Einsamkeit. Genau das was ich brauchte. Meine Erzieherin hat mich paar Sachen zusammen packen lassen, ein wenig Taschengeld gegeben und mich eine Woche weggeschickt. Ich solle mir klar werden, was ich denn eigentlich will. Blöde Kuh. Nicht ich. Nur weil andere zu doof sind mich zu verstehen, soll ich nachdenken? Pfft. Die Welt ist sooo ungerecht. Immer nur zu mir. Es tut so gut im Selbstmitleid zu baden. Meine Wut übertrug sich auf mein Fahrrad. So kam ich gut voran. Kilometer um Kilometer. Langsam änderte sich die Landschaft. Ausgedehnte Felder wechselten in waldreiche Hügel. Ab und an ein malerisches Dörfchen. Hm. Bestimmt auch nur wenige Menschen. Sehr gut. Hier kann ich bestimmt wunderbar auf die böse Welt schimpfen. Schon bald entdeckte ich ein idyllisch gelegenes Gasthaus. "Zum Schwarzen Roß" Unter einer Kastanie standen einige Tische mit frischen Blumen. Sehr einladend. Ich stieg ab. Fast wäre ich gefallen. Hatte ich doch sehr gestrampelt. Auf wackligen Beinen betrat ich die Gaststube. Groß, hell mit dunklen schweren Holztischen. Nur ein paar Männer saßen in Arbeitskluft am Stammtisch. Sie betrachteten mich neugierig. Freundlich grüßte ich laut. Dann trat ich an den Tresen. Etwas verloren stand ich da. Kein dienstbarer Geist zu sehen. Auf die Glocke zu hauen traute ich mich nicht. Im Hintergrund waren die typischen Geräusche einer Küche zu hören. Stören wollte ich nicht. Zum Glück erlösten mich die Stammtischler. Sie riefen lauthals nach frischem Bier. Jedenfalls deutete ich den Ruf so. Wirklich verstanden habe ich nicht mal Bahnhof. War ich unbemerkt ins Ausland geraten? Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wo ich mich gerade befand. Dumme Gans, schalt ich mich. Dann würde ja das Wirtshaus auch ausländisch beschriftet sein. Glück gehabt. War nur über eine Dialektgrenze gesaust. In diese Überlegungen hinein, erschien aus besagten Hinterzimmern eine robuste Frau. Mich betrachtend zog sie die Augenbrauen hoch. Die Worte, welche sie an mich richteten klangen ungefähr nach: "Kumm glei." Dann zapfte sie Bier und füllte klaren Schnaps in mittlere Becher. Mit Sauferei kannte ich mich aus. Das waren mindestens 6cl. Korn. Nach servieren, Gläser spülen und Hände trocknen war ich an der Reihe. Zum besseren Verständnis versuche ich die Ur-laute der Wirtin in Hochdeutsch zu übersetzen. "Was wollen Sie" frug mich die Wirtin. "Ich hätte gern auch so ein großes, kühles Bier und ein Zimmer." "Nach vorn raus? Wie lange?" "Gern nach vorn, aber ist nicht wichtig. Für eine Woche bitte. Wenn es möglich ist." Die Wirtin nickte, während mein Bier ins Glas lief. "Geht." Die Wirtin war mir direkt sympathisch. Kein Wort zu viel. Kommt auch meiner angeborenen Faulheit entgegen. Jetzt kommt der heikle Teil. Ich zog den Brief meiner Erzieherin hervor. Es ist eine Vollmacht, dass ich ein Zimmer mieten dar und so einige Feinheiten. Weil ich nämlich unter Betreuung stehe. Entmündigt. Bekloppt würden böse Zungen behaupten. Egal. Ist halt so und auch nicht schlimm.

Mit spitzen Fingern nahm die Wirtin den Brief und las lange und gründlich. Sie musterte mich , stellte mir mein Bier hin, und wies mich an, mich draußen an einem Tisch auf sie zu warten. Den vollen Krug in der Hand suchte ich mir ein schattiges Plätzchen. Beine ausstrecken. Dann einen tiefen Schluck. Hmmm. Eine Miezekatze kam, um den neuen Gast zu betrachten. Die Musterung verlief zu meinen Gunsten. Langsam döste ich weg. Dorfgeräusche lullten mich ein. Wie lange hatte ich das nicht mehr erlebt? Unwichtig, im Augenblick war es nur schön....... Ab und zu nahm ich einen Schluck des köstlichen Bieres. Irgendwann war das Glas leer. Viel zu faul, ein neues zu holen, schlief ich endgültig ein. Rütteln an meiner schulter weckte mich. Nur langsam fand ich mich ins Hier und Jetzt. Die Wirtin. Sogar frisches Bier hatte sie mit gebracht. Zwei genau genommen. "Alles geklärt. Kannst hier wohnen. Zimmer 3. Prost." Wir stießen an. "Ich bin die Christa. Dein Vormund hat gesagt du machst ins Bett?" Beschämt nickte ich. "Bett mach dir zurecht, Windeln machst du alleine drum. Ich kontrolliere das. Frühstück gibts um sieben, Abendessen 20 Uhr. Für den Tag mach ich dir was zurecht. Du hilfst mir früh und abends in der Küche. Heute hast du noch frei. Schnaps soll ich dir keinen geben. Du hättest deine Ration bereits weg. Zum Wandern gebe ich dir eine Karte. Viel Spaß." Wir redeten zwanglos über alles und nichts bis wir ausgetrunken hatten.

Die Seitentaschen vom Fahrrad und meinen riesigen Rucksack durfte ich ganz allein nach oben in mein Zimmer tragen. Übrigens ein sehr schönes Zimmer. Helles Holzbett, zwei bequeme Sessel an einem Tisch, großer Schrank. Alles liebevoll dekoriert. Und ganz wichtig, ein Badezimmer, welches den Namen auch verdient. "Räum deine Sachen ordentlich in den Schrank, mach Dich Frisch. Komm dann pünktlich runter." Christa legte mir den Schlüssel auf den Tisch und ich war allein. Frohen Mutes packte ich aus. Viel war es ja nicht. den meisten Platz beanspruchten die Pämpies. Eine und meinen Schlafoverall warf ich gleich aufs Bett. Der Rest waren drei leuchtend gelbe Regenanzüge, für jeden Tag einen Body und ein paar Strümpfe, Regenstiefeletten und Wanderschuhe. Bis zum Abendessen blieb noch fast eine Stunde. Genug Zeit für ein schönes Vollbad. viel zu selten ist mir dieser Luxus vergönnt. Schon bald lag ich in der Badewanne. Herrlich. Mal wieder ohne Kontrolle meinen Körper streicheln. Meine Brüste spüren. Mit meinen Ringen in den Warzen spielen. langsam zu den Ringen unten gleiten. Ach. Bevor ich mich zu sehr aufheizte, wusch ich mich gründlich. Seufzend verließ ich die Wanne. Frottieren, eincremen, frisieren. Fertig. Noch nicht ganz. Nackt stellte ich mich vor den großen Spiegel. Was ich sah gefiel mir. Eine große, wohlproportionierte Frau. Gut, die Titten sind etwas mehr als nur eine Handvoll. mit 49 Jahren geben sie auch langsam der Schwerkraft nach. Bis zum Bauchnabel war es aber noch ein ganzes Stück. Flugs eine Pämpie um den Po. In einen Body gestiegen und Regenbundhose drüber. Stiefeletten komplettierten das Outfit. Gar nicht mal sooo schlecht. Ich grinste mein Spiegelbild an. Der Body war obenrum wie ein Poloshirt gefertigt. Dort wo sonst grüne Krokodile, verschlungene Buchstaben, oder kleine geometrische Formen auf Brusttaschen Klassenzugehörigkeit aufzeigen, steht bei mir schwungvoll >MISTSTÜCK<. Hihi. DAS ist exklusiv! JA, es steckt drin, was drauf steht! Ich verschloss mein Zimmer. Mit Gongschlag 8 betrat ich die inzwischen gut gefüllte Gaststube. Christa nickte mir wohlwollend zu. "Magst draußen essen?" Klar wollte ich. Mein Bier nahm ich schon mit an meinen Tisch. Die Augen gingen mir über, als Christa eine Brotzeitplatte und einen Korb frischen Brotes vor mir abstellte. Nicht nur mir. "Cool. Dein Name." "Ja, hab ich überall." "Echt? Zeig!" Ich stand auf und drehte meinen Rücken zu Christa. Auf dem Hosenbund konnte sie auch meinen Namen lesen. "Toll. Dann lass es dir gut schmecken Miststück." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Mit gesundem Appetit aß ich die Köstlichkeiten. Trotz aller Mühe schaffte ich es nicht aufzuessen. War das ein Schmaus. "Na da hat aber jemand Hunger gehabt. Respekt. So viel schaffen nur Wenige. Christa will aber keine kleineren Portionen." Ein freundlicher Herr prostete mir vom Nachbartisch zu. Nach und nach kamen immer mehr Gäste nach draußen. Auch in abgelegenen Dorfgasthöfen darf nicht mehr nach Herzenslust geraucht werden. So wurde es ein sehr angenehmer Abend. Rundum zufrieden verabschiedete ich mich weit nach Einbruch der Dunkelheit. "Reicht dir eine viertel Stunde?" frug mich Christa. Als ich dies bejahte sagte sie, dass sie dann kommen würde. Auf meinem Zimmer zog ich mich aus, machte flugs ein Pfützchen, putzte mir die Zähne und zog die Pämpies wieder an. Für die Nacht noch eine Schutzhose drüber. Meinen Strampler kann ich nicht allein anziehen. Also anziehen schon, aber der Reißverschluss ist hinten. So wartete ich gewickelt auf Christa. "Warst du noch mal pullern?" "Ja" Ohne weitere Worte wurde ich in den Strampler gesteckt und zugedeckt. Das bekam ich schon nicht mehr mit. Ich verfiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

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